Österreichs Biathlon-Herren haben die Staffel beim Weltcup in Ruhpolding
(GER) gewonnen. Das ÖSV-Quartett Christoph Sumann, Daniel Mesotitsch,
Simon Eder und Dominik Landertinger siegte in einem dramatischen Rennen
inklusive packendem Zielsprint 0,1 Sekunden vor Deutschland. Dritter wurde
die Mannschaft aus Russland.
Zurück an den Start
Wie ihr liebe Fans sicher mitbekommen habt, bin ich in Oberhof nicht am
Start gewesen. Der Grund ist ein ganz einfacher, ich bereite mich bereits
für die Winterspiele in Sotschi vor. Außerdem arbeite ich an einer
Biathlon-Schießanlage für die Villacher Alpenarena.
Daniel, nach drei Bewerben machst du bereits die erste Weltcup-Pause.
Schon etwas müde?
DANIEL: Nein, müde nicht, aber schon bei den letzten Rennen hatte
ich den einen oder anderen Schießfehler zu viel. Deshalb lasse ich auch
die Weltcuprennen am Wochenende in Oberhof aus. Gehe praktisch noch einmal
zurück an den Start, um für Sotschi bestens gerüstet zu sein.
Was heißt zurück an den Start? Ist der bisherige Verlauf der Saison nicht
zufriedenstellend?
DANIEL: Nein, zufrieden bin ich im Grunde schon. Das Jahr hat ja
mit dem dritten Platz beim 20-km-Einzelrennen in Östersund bestens
begonnen. Dort folgte aber mit fünf Schießfehlern im Sprint eine große
Enttäuschung. Und jetzt habe ich gemerkt, dass ein individuelles Training
besser wäre, als ein weiterer Wettkampf. Der Christoph Sumann macht das
übrigens auch. Wir verbessern jetzt im ersten Vorbereitungsabschnitt für
die Winterspiele die Grundlagen, im Laufen wie im Schießen. Wie gesagt, da
habe ich Fehler gemacht. Man geht zum Schießstand, zielt, schießt - und es
geht daneben. Und du weißt gar nicht so genau, warum.
Ursachenforschung ist das Schlagwort, oder?
DANIEL: Ja, ganz genau. Ich versuche, jetzt den Kopf
freizubekommen. Kraft und Ausdauer noch einmal aufzubauen. In Ruhpolding
bin ich nächste Woche wieder dabei, dann auch in Antholz, dem letzten
Weltcuprennen vor Olympia. Danach gibt es nur noch ein Feintuning.
Und nach Antholz wird es auch erst die definitive Nominierung für die
Spiele geben, wer bei welchem Bewerb starten wird.
DANIEL: Das ist richtig. Da wollen wir schon alle sehr gewissenhaft
vorbereitet sein. Olympia kommt ja nicht jedes Jahr.
Kannst du die Strecke von Sotschi schon einmal charakterisieren?
DANIEL: Das Biathlon-Stadion ist das Non-Plus-Ultra. So eine Anlage
habe ich noch nie gesehen. Die Loipe selbst ist besonders schwierig, weil
sie so unrhythmisch ist. Steile Anstiege, steile Abfahrten, enge Kurven.
Da kommst nie richtig ins Laufen. Leicht wird es dort sicher nicht werden.
Apropos Anlage. Sie versuchen gerade für die Alpenarena in Villach eine
wettkampftaugliche Schießanlage zu bekommen. Vermutlich scheitert es aber
wieder einmal am Geld?
DANIEL: Ja, sieht so aus. Weil ich wüsste nicht, welchen Grund es
sonst geben könnte. Wir hätten in Kärnten genug Trainer, meine Frau hat
die komplette Trainer-Ausbildung gemacht. Es gibt genug Kinder und
Jugendliche, die sich für den Biathlon-Sport interessieren. Wer gut
langläuft, kann auch das Schießen lernen. Da sehe ich kein Problem. Die
Schießanlage müsste zumindest so aufwendig sein, dass wir da auch einmal
Staatsmeisterschaften veranstalten könnten.
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